Ungewöhnliches Experiment zu Goethes Faust
Eine spannende Mischung mit höchst anspruchsvollen Passagen aus Goethes Meisterwerk „Faust I“ und fröhlicher leichter Musik gab es im Anwesen der Familie von Erffa in der Karlstadter Fischergasse zu hören. Einmal mehr erwiesen sich das Programm und der Austragungsort als echtes Juwel der Karlstadter Kleinkunstszene.
Die bei Erffas schon gut bekannten Musiker Rainer Schwander mit seinem Sopransaxophon und Bernhard von der Golz als Meister auf der Gitarre wagten gemeinsam mit dem Schauspieler und Sprecher Martin Menner ein ungewöhnliches Experiment, indem sie ausgewählte Stellen aus der Tragödie in ihren Aussagen gegenüberstellten und sie gleichzeitig musikalisch zueinander in Beziehung stellten.
Was hält Mephisto von der tragischen Hauptfigur, wie denkt Margarete über ihren Heinrich und wie sieht Faust sich selber? In seiner Textauswahl folgt Menner bewusst nicht dem Fortgang der Handlung, sondern arbeitet Schwerpunkte heraus, setzt gezielte Akzente. Er lässt die Magie, Hybris und die verzweifelte Suche nach des „Pudels Kern“ deutlich werden und letztendlich der kläglichen Erkenntnis des Mephisto: „Du gleichst dem Geist, den du begreifst!“
Diese Gedanken und Betrachtungen greifen die beiden Musiker Schwander und Von der Goltz geschickt auf. Einmal fesselt das Saxophon beim „Hexentanz mit der Windsbraut“ die Besucher mit wilden Melodien, ein andermal klagt das Instrument schrill und verzweifelt mit Fausts selbstquälerischen Gedankengängen. Dazu die virtuose Gitarre mit rasenden Läufen und wirbelndem Fingerpicking. Man spürt hier mit jedem Akkord: Die beiden verstehen sich blind.
Nach der Pause wird es dann etwas freundlicher, vergnüglicher – einfach nur schön. Die Musiker haben Klezmer von Helmut Eisel gewählt, dann kommen eine Samba-Adaption des Minutenwalzers von Chopin und ein flotter Tango. Dazu begeistert Menner mit einer großartigen Rezitation des Shakespeares Hamlet-Monolog, in dem er nicht nur mit mimischem Talent, sondern auch mit perfekter Aussprache und Intonation glänzt. Höhepunkt ist aber dann die Übersetzung des berühmten Textes in den sächsischen, bayerischen und plattdeutschen Dialekt. Fränkisch aber war leider nicht dabei!
Gut, wer mit der Tragödie um den Doktor Faust nicht vertraut war, mochte wohl so manche Verständnisprobleme haben, doch für die übrigen mochte durch die besondere Auswahl der Texte die eine oder andere bislang noch nicht erkannte Facette das Gesamtbild erweitern. Ein Experiment ja, aber ein wohl gelungenes.
Feine Kompositionen zum Träumen
Neujahrskonzert mit dem Schwander-Goltz-Kandert-Trio im Blindeninstitut in Rückersdorf
Im Blindeninstitut in Rückersdorf startete die Reihe „Musik in Scheune und Kapelle“ erfolgreich in das neue Jahr. Drei virtuose Musiker begeisterten das zahlreich erschienene Publikum.
Den Stellenwert der Kulturreihe würdigte nicht nur Rückersdorfs Bürgermeister Manfred Hofmann,auch seine beiden Stellvertreter und zahlreiche Gemeinderäte waren gekommen und nutzen das Neujahrskonzert, um gemeinsam mit den Konzertbesuchern auf das neue Jahr anzustoßen.
Den idealen musikalischen Rahmen lieferte das Trio um den Sopransaxofonisten Rainer Schwander, den Gitarristen Bernhard von der Goltz und den Perkussionisten Helmut Kandert.
Schwander ist unter anderem als gefragter Studiomusiker unterwegs, Kandert lehrt am Konservatorium Würzburg Schlaginstrumente und von der Goltz, Bruder des Organisators der Rückersdorfer Reihe, hat klassische Gitarre studiert.
Die drei ausgezeichneten Musiker präsentierten sich angenehm unaufgeregt und in fast familiärer Atmosphäre – ein Ergebnis ihrer schon fast dreißigjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit.
Das Programm der drei Künstler war ein Crossover verschiedener Genres, mit etlichen Titeln ihrer 2015 erschienenen CD „Osaka – Namibia – Würzburg“.
Besonders eindringlich interpretierten sie die getragenen, träumerischen Stücke, etwa den Opener „Namibia“ des Jazzpianisten Marque Löwenthal und den Jan-Garbarek-Titel „A song for everyone“ – mit sensibler Leichtigkeit und genau dem richtigen Hauch Melancholie.
Ihre Affinität zum Jazz vermittelte auch „Memories of tomorrow“ aus dem berühmten Köln-Konzert von Keith Jarrett, in dem von der Goltz ein aussagestarkes Beispiel dafür lieferte, dass er ein Gitarrist der besonderen Klasse ist, bei dem anspruchsvolle Soli und einfühlsame Begleitung fließend ineinander übergehen.
Seinen kongenialen Partner hat er in Rainer Schwander, dessen elegisches Saxofon in Filmmusiktiteln genauso zu Hause ist wie in der komplexen, lächelnden Traurigkeit bei „Fellinis Traum“. Und immer wieder treffen sich beide auch in lebendig-fröhlichen Melodienbögen, besonders bezaubernd etwa bei Chick Coreas Komposition „Spain“ und in Klezmer-Liedern wie „Sholem soll sajn“.
Mehrere Eigenkompositionen des Gitarristen von der Goltz bereicherten das vielseitige Programm, darunter musikalische Umsetzungen zu Goethes Faust“: „Mephisto“ in jazziger Harmonik und Rhythmik und „Der Tanz auf dem Blocksberg“ mit einer spürbar intensiv-geheimnisvollen Spannung.
Für Entspannung sorgten die Virtuosen aber auch: „Samba do aviao“, eine 60er Jahre-Komposition mit südamerikanischen Klängen, und Abraham Laboriels „Making room“ machte der Perkussionist Helmut Kandert zu Lehrstücken für perfekt kontrollierte Rhythmik, treibend, und rollend – auch mit kleinem Besteck.
Und sorgte, ganz nebenbei, immer wieder auch für gefühlvolle tonale Ergänzung eines stets warmen Gesamtklangs, der ganz typisch ist für das Trio.
Feine, artifizielle Bereicherungen des Gitarristen garnierten das musikalische Festmenü zusätzlich: Bei „A child is born“ von Thad Jones und beim Intro zu dessen Eigenkomposition „Würzburger Licht“ konnte man die hohe Schule für sechs Saiten pur genießen.
Mit zwei Zugaben, dem rhythmusfreudigen „Osaka Express“ von Jim Hall und einer stimmungsvollen Interpretation von Louis Armstrongs „What a wonderful world“, verabschiedeten sich die drei exzellenten Musiker, die in Rückersdorf bestimmt nicht zum letzten Mal zu hören waren.
Rathausdiele
„Musik rund um den Erdball“ (Schweinfurter Tageblatt)
Zweiter Abend des Festivals für neuere Musik Schweinfurt bietet grenzenlosen Jazz mit dem Schwander Goltz Kandert Trio
Der Bogen ist wahrhaft weit gespannt von Osaka über Namibia nach Würzburg. Diese Eckpunkte markieren den großen Kulturkreis, den das SGK-Trio bei dem Konzert in der Rathausdiele durchschritt. Die Vollblutmusiker Rainer Schwander (Saxophon), Bernhard von der Goltz (Gitarre), Helmut Kandert (Percussion) Wolfgang Kriener (Bass) und Christoph Lewandowski (Flügelhorn) begaben sich auf eine Klangreise durch musikalische Landschaften. Wolfgang Kriener (Bass) und Christoph Lewandowski (Flügelhorn) komplettierten das Ensemble, das vor Spiellaune nur so sprühte. Diese Lust übertrug sich auf die Zuhörer, die sich mitnehmen ließen in die so unterschiedlichen Gefilde.
Unbekümmert mischten sich traditionelle Elemente mit freien Improvisationen, das musikalische Material zeigte sich immer wieder neu beleuchtet. Eine bulgarische Melodie entwickelte sich zum frischen Funk, ein israelischer Tanz wiegte sich, sanft angehaucht von einem klarinettengleichen Sopransaxophon. Bei ihrem Spiel kam den Musikern ihr traumwandlerischer Umgang mit ihren Instrumenten zupass. Ob Filmmusik „Rosemaries Baby“ oder eine Bearbeitung des Jan Garbarek-Titels „Song for Everyone“ – sie fanden immer zu ihrem eigenen Sound, weich und warm, geläufig und vereinnahmend. Leicht federnd setzten sie mit „Tulips für two lips“ einen Kontrapunkt zu den draußen stürmenden Herbstwinden und machten sich sogleich auf in wärmere Gegenden: indische Glöckchen kündigten das „Himalaya Girl“ an.
Getragen vom groovenden Beat von Bass und Percussion entwickelten sich darüber die Melodien. Saxophon und Flügelhorn entfalteten im Zusammenspiel in den „Würzburger Nächten“ ein südamerikanisches Flair. Kaum kann man glauben, dass die Verabredung zu einigen Titeln erst kurz vor dem Konzert erfolgt war. Da zeigte sich diese grundtiefe Übereinstimmung, wenn sich Musiker verstehen und aufeinander hören. Es entstand ein waches und zugleich losgelöstes Spiel, diese fulminante Mischung aus Spannung und treiben lassen. Nach einem balladengleichen Intro spielten sich bei „Mittagspause“ Saxophon und Flügelhorn die Bälle zu. Helmut Kandert streichelte seine Trommel auch schon mal mit der Bürste, Bernhard von der Goltz griff bei „Namibia“ zum Fingerklavier, bevor er die zehnsaitige Gitarre herausholte und deren satten Klang voll auskostete. Der Abend bot Klangfülle ohne Grenzen. Schwander und seine Freunde schöpften aus dem Melodienschatz verschiedener Kulturen und entwickelten daraus einen ganz eigenen Jazz. Mit dem Blues „Osaka Express“ verabschiedeten sie sich.
Elke Vogt, Rathausdiele_sgk-trio_15.11.15[ers]
Das Lob der Melancholie
Das Tango- und Klezmer-Ensemble Hot & Cool um Petra Müllejans legt seine neue CD vor.
Der Griff in die Schublade funktioniert hier nicht. Zum Glück. Denn es ist zwar einfach, Musiker dort nach Genres abzulegen: hier Klassik, da Jazz, dort Pop. Doch die Interessantesten waren nicht selten die, die zwischen den Genres wanderten. Und sich auch ihre Neugier bewahrt haben... Der ganze Artikel in "Badische Zeitung"
Taunus Zeitung, Konzert internationale Schule in Frankfurt
Geschichten von Trauer und Liebe: wenn man sie spielen hört, kann es einem heiß und kalt den Rücken runterlaufen. Bei der Klezmergruppe „Hot&Cool“ gibt der Name nicht nur das Programm für die Musik, sondern nimmt sogleich die Wirkung vorweg, die sie bei den Zuhörern hervorruft...Neben dem Schwerpunkt Klezmer widmet sich die „Hot&Cool“ auch noch der Gipsymusik und dem argentinischem Tango, ebenfalls Musikstile, die die emotionale Variationsbreite von der tiefsten Trauer und Lebensmelancholie bis hin zum überbordenden Freudentaumelkennen. Diese Tiefe der Emotionen ist es, die den Zuhörer unwillkürlich anrührt und sich in allen Facetten geradezu virusartig überträgt. Die Musiker des Ensembles sind allesamt große Könner ihres Faches. Petra Müllejans, Professorin für Barockvioline an der Musikhochschule in Frankfurt, entwickelt auf ihrem Instrument die ganze Leidenschaft der Rhythmen und östlich anmutenden Melodien. Dabei strahlt ihre hochgradige Virtuosität genau jene verbindliche Leichtigkeit ab, die von einem Klezmorim, einem professionellem Spielmann zu jüdischen Hochzeiten und großen Festen von jeher zu erwarten war. Zusammen mit Rainer Schwander am Sopransaxophon bilden sich die Solostimmen, begleitet von Bernhard v.d.Goltz an Gitarre und Akkordeon sowie Uwe Schachner am Cello. Sängerin Claudia v.d.Goltz macht die Gruppe perfekt. Ihre Spezialität sind jüdische Volksgesänge. Im rhythmischen Gestus zurückhaltender als die rein instrumentalen Stücke, erzählen sie Geschichten von Glück und Unglück, von Trauer und Liebe. Auch sie verfügt über eine gewachsene Virtuosität und über ein stimmliches Potential, das sie ganz gezielt für die Aussage des Textes einzusetzen weiß. Gemeinsam bilden diese Künstler eine hinreißende, dynamische Einheit... das Publikum im Auditorium der Frankfurt International School war vollauf begeistert.
Rheinische Post: Konzert im Forum Wasserturm in Meerbusch
Hoch jauchend, zu Tode betrübt: Als der letzte Ton gespielt war, brach nicht enden wollender Applaus aus. Und Jubelrufe gingen durch den Saal. Doch es war nicht am Ende des Konzertes, als das Publikum seiner Begeisterung freien Lauf ließ, sondern schon nach dem ersten Lied. Und so sollte es weitergehen, als die 5-köpfige Band „Hot&Cool“ ihr einziges Konzert in der Region gab... Ein weiteres Konzert von „Hot&Cool“ ist leider nicht geplant, nach diesem Abend wäre der aus Süddeutschland stammenden Band aber wohl ein buchstäblich warmer Empfang sicher...
Lohrer Echo, Konzert in der Wiesenfelder Synagoge
Kein Ort hätte sich für die Darbietung jüdischer Musik mit der Gruppe „Hot&Cool“ besser geeignet als die ehemalige Synagoge in Wiesenfeld, die für 90 Juden im 20 Familien 1863 eingeweiht und in der „Reichskristallnacht“ zerstört worden war...Wer den Abend erlebt hat wird Ihn so schnell nicht vergessen. Die Musiker bilden ein nicht alltägliches Quartett, ein Ensemble mit höchster Musikalität als gemeinsamen Markenzeichen. Die musikalischen Ansichten oder Meinungen decken sich und ihre Spielweise ist geprägt und erfüllt von persönlicher Identität mit dem musikalischem Pensum einerseits und der nahezu perfekten instrumentalen oder vokalen Vortragsweise andererseits. Das bedeutet ein Hörvergnügen, das nahezu zwei Stunden wie im Fluge vergehen lässt...Einen bleibenden Eindruck hinterließ „Hot&Cool“ durch die hervorragende Interpretation ihres Programms..., die feinnervige Auslotung der Musik beeindruckte ebenso wie die Arrangements aus der Feder von Bernhard v.d.Goltz. Jiddische Musik vom Feinsten, nicht nur als Ohrenvergnügen, sondern auch geeignet den Wünschen und Sehnsüchten eines von Schicksalsschlägen heimgesuchten Volksstammes auf den Grund zu gehen.
MAIN-POST, Konzert in der Walldorfschule in Würzburg
Musik mit „Harts un mit Gefil“: Nur ein schmaler Grad trennt Jauchzen und Schluchzen. Diese Lebenslehre hat die jiddische Musik nachhaltig geprägt. Der Eindruck bei „Hot&COOl“, einem Konzert von 5 Klezmorim, strotzend vor Spielfreude und eingebettet in tiefe Musikalität, ist ein Beweis mehr...“Mit Harts un mit Gefil“widmen sich die 5 Tonkünstler dem Wunsch der Zuhörer im gut besetzten Saal der Würzburger Freien Walldorfschule: „Shpil, klezmer shpil!“ Der Unterschied zur Klarinette, dem tragenden Instrument dieser Musikrichtung, wirkt bei Rainer Schwanders Sopransaxophon minimal. Rücksichtsvoll reißt er die Führung im Quintett nicht an sich, setzt lediglich markante Punkte und gibt den Mitstreitern für ihre Saiteninstrumente genügend Raum. Petra Müllejans sorgt mit ihrem vehementem Violinspiel für rassiges Tempo, dem Uwe Schachners Cello mit professioneller Leictigkeit folgt. Man spielt sich lustvoll die Führung zu, ohne die herrausragende Gitarre zu vergessen. Bernhard von der Goltz sitzt nicht von ungefähr in der Mitte. Bei ihm zentrieren sich viele der Lieder und Tänze, seine Stimme assistiert fein eingespielt der Sopranistin Claudia von der Goltz. Manch „jidish lidele“ weiß sie mit augenzwinkernder Fröhlichkeit und heller, klarer Stimme zu intonieren. Der Wigeschritt ins Tangofach ergänzt das starke Bild von fünf exzellenten Solisten, die im Zusammenspiel an individueller Stärke gewinnen:“Scheyn,scheyn!“
MAIN-ECHO, Konzert in der Dorfgemeinschaft Hohenroth
...Der in jedem Stück erneut spürbar werdende faszinierende Gesamteindruck des Ensembles, sein konkretes., packendes Musizieren, das sich spontan auf den Zuhörer überträgt und ihn unweigerlich in seinen Bann zieht, wird erklärbar durch das Engagement, das exzellente Instrumentalspiel und den Gesang sowie die den sonstigen Rahmen sprengende Musikalität. Die Addition dieser elementaren Einzeltugenden bringt als Summe ein Hörerlebnis von Extraqualität.... Der vollbesetzte Saal dankte mit spontanem Beifall für ein denkwürdiges Musiziererlebnis der Sonderklasse. Veranstalter sollten sich „Hot&Cool“ rot in ihrem Terminkalender eintragen und die fränkischen Klezmer einladen. Sie werden es garantiert nicht bereuen.
„Schwander-Goltz-Duo“: Fränkische Landeszeitung
„Durch instrumentaltechnisches Niveau, folkloristischen Schwung ind Seelentiefe bestach das Eröffnungskonzert des diesjährigen „Musiksommers bei Kerzenschein“. Das Duo Bernhard v.d.Goltz (Gitarre) und Rainer Schwander (Hackbrett, Sopransaxophon) führten die Besucher auf eine musikalische Weltreise, die reizvolle Impressionen aus der Alten wie der Neuen Welt, aus Europa wie Nord-Afrika barg. Keine Frage, ihre Stimmungen fesseln, ihr Rhythmus reißt mit, die Präzision ihres Zusammenspiels ist begeisternd. Egal auf welchem teil unseres Planeten das Duo im Geiste gerade halt machte, an Intensität und Charakter mangelte es keinem ihrer Vorträge. Das als bloßes stubenmusikalisches Utensil unterschätzte Hackbrett erfährt durch die versiert-facettenreiche Anschlagstechnik und den interpretatorischen Esprit Rainer Schwanders eine aufregende Rehabilitation. Im eng verwobenen Zusammenklang mit einem ebenfalls an Techniken und Nuancen reichen Gitarrenpart entfesselt sich irisches Temperament, entfaltet sich der Liebreiz englischer Countrydances des 16. Jahrhunderts und es entbrennt das Feuer ungarischer „Zigeuner“-Weisen. Das Programm der beiden einfach nur bunt zu nennen, würde ihm sicher nicht gerecht, denn es ist zweifelsohne mehr als nur ein bloßer Bilderbogen. Unterschiede und mehr noch Zusammenhänge, die die Melodien der Völker trennen, machen die beiden Musiker deutlich, ohne dabei akademischer Steifheit zu verfallen. Im Gegenteil: Ihre auf den ersten Blick wild gemischte Folklore-Parade ist „Infotainment“ der vornehmsten Art....